Regelmäßig berichtet das Frankfurter Kinderbüro über ausgewählte Aspekte der Lebenssituation Frankfurter Kinder. Nun liegen die Ergebnisse der Frankfurter Kinderstudie 2019 zum Thema „Beteiligung von Kindern beim Essen in Frankfurter Kindergärten“ vor. „Ich bin stolz, dass das Frankfurter Kinderbüro mit seinen Forschungen wieder Neuland betritt. Auch dieser Bericht ist deutschlandweit einmalig“, sagt Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen.
Wie beteiligen sich Kindergartenkinder an der Gestaltung von Essenssituationen im Kindergarten? Welche Spielräume gestehen ihnen die Erwachsenen zu? Wie beurteilen Kinder und Fachkräfte Partizipationschance und Partizipationsgrad? Das sind nur einige Fragen, auf die das Kinderbüro Antworten finden wollte. Hierzu wurden in vier Frankfurter Kindergärten nicht nur die Erzieherinnen und Erzieher befragt und eine teilnehmende Beobachtungen durchgeführt: Es wurden auch vier- und fünfjährige Kinder in Gruppeninterviews nach ihren Meinungen und Einstellungen gefragt.
Die komplette Studie ist hier zum Download oder über das Frankfurter Kinderbüro erhältlich:
Frankfurter Kinderbüro, Schleiermacherstr. 7, 60316 Frankfurt, Tel.: 069 212-39001
Untersucht wurde die Auswahl der Speisen, das Eindecken und Abräumen der Tische, die Platzwahl, das Portionieren und Probieren sowie die herrschende Tischkultur und die Regeln, die am Tisch gelten. Die vier untersuchten Einrichtungen zeigen dabei Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede im Umgang mit diesen Aspekten.
Die gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten, aber auch die dazugehörigen Vorbereitungen, bieten einen Rahmen in dem Lernen, Partizipation und Kommunikation einen hohen Stellenwert haben. Dieser Stellenwert wird im Alltag oft nicht deutlich und ist Erwachsenen häufig auch nicht bewusst. Der Kinderbericht liefert eine Vielzahl von Ansatzpunkten der Reflektion, um Kindergartenkindern ihre gesetzlich verankerten Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten zu gewähren. Hierzu zählt vor allem die verlässliche, konstante und systematische Beteiligung von Kindergartenkindern. Der vorgelegte Bericht soll anregen, die vorhandenen Strukturen in den Einrichtungen zu überdenken und gegebenenfalls auch zu verändern.
„Die Ergebnisse zeigen, dass es im Kindergartenalltag viele Entwicklungschancen für gelebte Selbst – und Mitbestimmung von Kindern gibt. Unsere Aufgabe ist es, bereits sehr jungen Menschen die grundsätzlichen Regeln eines demokratischen Miteinanders zu vermitteln, ihnen positive Erfahrungen zu geben und sie zu stärken, dass jede, auch ihre junge Stimme, zählt. Im Rahmen unseres Trägertreffens, an dem neben den Trägervertretungen auch der Kinderschutzbund und das Stadtschulamt teilnehmen, werden wir über die Ergebnisse des Kinderberichts sprechen und eruieren, welche Möglichkeiten und Handlungsspielräume die Träger haben und welche Unterstützung in den Einrichtungen noch benötigt wird“, sagt Stadträtin Weber.